03
Februar
2020

Im Januar startete das dreijährige Projekt INGE, das eine bessere sektorübergreifende Versorgung in der häuslichen Pflege ermöglichen soll. In dem Projekt entsteht ein digitaler Assistent für die ambulante Pflegeberatung. INGE wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert.

In der häuslichen Pflege werden Informationen zum Pflegeverlauf oft nur auf Papier festgehalten. Das Weiterleiten der Informationen über einzelne Anbieter und Sektorengrenzen hinweg ist damit fast unmöglich, ebenso wie eine individuelle und proaktive Pflegeplanung. Dieses Problem will ein Konsortium aus fünf Projektpartnern nun mithilfe einer neuen Serviceplattform lösen. Das Projekt „INGE integrate4care – digitale INtegrierte GEsundheits- und Pflegeversorgung mit IT-gestütztem Pflegeberatungsbesuch“, wird mit 1,1 Millionen Euro aus dem Leitmarktwettbewerb Gesundheit.NRW gefördert. Die Förderung wird von der Europäischen Union kofinanziert.

Bis Ende 2022 entsteht in dem Projekt eine neue Plattform für Pflegedienste, deren Kernstück ein digitaler Assistent für die ambulante Pflegeberatung ist. Mit dem Assistenten können Pflegekräfte die Pflegesituation strukturiert erfassen und geeignete Hilfeleistungen ermitteln. Dabei können wissenschaftlich anerkannte Assessments wie das Neue Begutachtungsassessment (NBA) aber auch individuelle Fragebögen zum Einsatz kommen.

Das Ergebnis der Beratung ist eine Pflegeplanung, die in Form eines elektronischen Pflegeberichts anderen Mitversorgenden, etwa Angehörigen oder Hausärzten, zur Verfügung gestellt werden kann. Über eine Schnittstelle kann der elektronische Pflegebericht auch direkt in Krankenhausinformationssysteme (KIS) und Praxisverwaltungssoftware (PVS) übertragen werden. Verantwortlich für die Entwicklung des digitalen Assistenten ist die Bochumer smart-Q Softwaresysteme GmbH, die auf Anwendungen für Pflegedienste spezialisiert ist und Vorkenntnisse aus früheren Modellprojekten einbringen kann.

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) erweitert INGE um ein selbstlernendes Frühwarnsystem. Der Algorithmus erkennt Trends in der Pflegedokumentation und kann darauf aufbauend frühzeitig Präventivmaßnahmen vorschlagen.

Bevor die Arbeit an der Plattform beginnt, sind zunächst mehrere Workshops mit Fokusgruppen vorgesehen. Sie sollen gewährleisten, dass INGE mit einem möglichst hohen praktischen Nutzen konzeptioniert wird. Der erste Workshop findet im März statt.

Über INGE

Das auf drei Jahre angelegte Projekt „INGE integrate4care“ wird mit rund 1,1 Millionen Euro vom Land NRW sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Hinter dem Projekt stehen folgende Konsortialpartner: gewi-Institut für Gesundheitswirtschaft e.V.; smart-Q Softwaresysteme GmbH; Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT); Hauspflegeverein Solingen e.V.

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